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Es ist gar nicht so einfach die Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Umweltschutz und sozialem Wohlergehen zu finden. Nachhaltiges Unternehmertum versucht genau das. Das Konzept kam erstmals in den neunziger Jahren auf, hat in den letzten zehn Jahren jedoch an Fahrt gewonnen. Es umfasst die drei Säulen von Nachhaltigkeit: finanzielle, ökologische und soziale Nachhaltigkeit.
Sustainable Entrepreneurship geht somit über traditionelle Geschäftsmodelle hinaus und zielt darauf ab, menschliche Bedürfnisse zu erfüllen, dabei aber die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Es ermöglicht ethischere Möglichkeiten, Unternehmen zu führen und fördert positive soziale Ergebnisse.
Für Intrapreneure und Change Maker innerhalb einer Organisation kann der Weg zu nachhaltigem Unternehmertum sowohl herausfordernd als auch lohnend sein: Es ist ein Weg, den wir als Designer:innen und Unternehmer:innen selbst auch eingeschlagen haben und den wir gemeinsam mit unseren Partner:innen bei DAYONE gehen.
Wenn du mehr darüber erfahren möchten, was nachhaltiges Unternehmertum ist und warum es wichtig ist, schauen dir unseren Blog-Beitrag dazu an.
In diesem Artikel stellen wir vier wertvolle Tipps vor, um Intrapreneuren und Menschen, die Veränderung in ihre Organisation bringen wollen, zu helfen. Egal, ob du in einer Organisation arbeitest oder ein Unternehmen leitest und daran interessiert bist, den Weg zu einer ethischeren, sozialeren und nachhaltigeren Geschäftsführung zu erkunden, unsere vier Ratschläge, werden dich dabei unterstützen auf Erfolgskurs zu kommen:
Ein Unternehmen aufzubauen (und zu erhalten), das nicht nur profitabel ist, sondern auch eine holistische Perspektive auf Nachhaltigkeit hat, ist eine große Aufgabe. Und wie bei jedem großen Unternehmenssziel wird es es ohne tatkräftige Unterstützung und Beteiligung des Teams nicht klappen.
Der Aufbau einer echten, ehrlichen Beziehung zu deinem Team ist dabei entscheidend. Mitarbeitende sind mit ihren Fähigkeiten, ihrem Wissen, ihrer Motivation das wichtigste Kapital eines Unternehmens und sensible Beobachter:innen. Oft sind sie die ersten, die erkennen, wenn ihre Führungsteams sich unaufrichtig verhalten. Greenwashing zu betreiben oder Mitarbeiter:innen zu täuschen, ist keine nachhaltige Strategie.
Um eine nachhaltige Kultur zu fördern, solltest du Gespräche führen, um Möglichkeiten zu entdecken und Ziele festzulegen, die mit deinen Nachhaltigkeitsbemühungen im Einklang stehen und um herauszufinden, was für dein Team in Bezug auf Nachhaltigkeit sinnvoll und wichtig ist. Ermutige Ideen und Meinungen. Nur wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Stimmen gehört und ihre Werte respektiert werden, werden sie aktive Teilnehmer:innen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiges Projekt oder eine einmalige Sache, sondern eine langfristige Verpflichtung. Viele nachhaltige Veränderungen erfordern Geduld und Zeit, um Ergebnisse zu erzielen. Um langfristige Erfolge sicherzustellen, ist sorgfältige Planung notwendig, das haben wir sowohl intern als auch in unseren Projekten mit Kund:innen beobachtet.
Berücksichtige bei deinem Ansatz unbedingt den gesamten Kundenlebenszyklus. Wer den Fokus nur auf kurzfristige Erfolge legt, läuft Gefahr eine "Fast-Fashion-Mentalität" an den Tag zu legen, die Verbraucher:innen dazu verleitet, Produkte schnell zu kaufen und sie ebenso schnell wieder zu entsorgen. Konzentriere dich stattdessen auf Vertrauen und Qualität, nur so entstehen langfristige Kundenbeziehungen. Ein extremes Beispiel für Greenwashing in der Modeindustrie ist das chinesische Unternehmen SHEIN, das mit seinen günstigen Klamotten 2024 den größten Börsengang des Jahres in New York hingelegt hat, aber trotz großen Kampagnen alles andere als nachhaltig agiert. Für nachhaltige Unternehmer:innen sollten die fragwürdigen Arbeitsbedingungen auf allen Ebenen ein warnendes Beispiel sein.
Um in Sachen Sustainable Entrepreneurship voranzukommen, braucht es klare und erreichbare Ziele. Vorab solltest du mit deinem Team ein paar Fragen beantworten: Was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich für dein Unternehmen? Definiere spezifische, messbare und zeitlich begrenzte Ziele, die alle drei Säulen der Nachhaltigkeit - Finanzen, Umwelt und Soziales - miteinbeziehen. Beschränke die Kriterien dabei nicht nur auf die ökologische Komponente, denn die Bekämpfung des Klimawandels ist eine enorm wichtige, aber dennoch nur eine von drei Säulen.
Transparenz ist der Schlüssel. Teilen die Nachhaltigkeitsziele, Fortschritte und Herausforderungen mit Mitarbeitenden, Kund:innen und Stakeholder:innen. Wenn ihr euch gemeinsam auf den Weg macht und ehrlich darüber seid, wo ihr in Bezug auf das gewünschte Ergebnis steht, können Teams den Schwung beibehalten und Rückschläge schnell angehen, sobald sie auftreten. Sei ehrlich und klar in Bezug auf deine Bemühungen, und offen für konstruktives Feedback. Ein gemeinsames Verständnis der Herausforderungen, mit denen alle konfrontiert sind, trägt zum Aufbau von Vertrauen und Verantwortlichkeit bei.
Bei Nachhaltigkeit geht es nicht nur darum, Chancen zu entdecken, sondern auch um einen systematischen Ansatz, um diese zu nutzen. Es braucht eine klar definierte Denk- und Arbeitsweise, um Nachhaltigkeit in die DNA eines Unternehmens zu integrieren. Dazu können funktionsübergreifende Teams, regelmäßiger Nachhaltigkeitsaudits oder nachhaltiger Praktiken in Innovations- und Produktentwicklungsprozesse gehören.
Ein strukturierter Rahmen stellt sicher, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort ist, sondern ein grundlegender Bestandteil der Unternehmensstrategie. Es befähigt Intrapreneure und Change Maker, nachhaltige Initiativen zu identifizieren, zu priorisieren und effektiv umzusetzen.
Unser Vorgehensmodell DIaaS® (Design Innovation as a Service) ist aus einer grundlegenden Frage entstanden: Wie können wir unser Unternehmen nachhaltig skalieren und zwar nicht nur in Bezug auf die Anzahl der Mitarbeiter:innen, sondern auch auf die Kultur, die Qualität der Ergebnisse und der Arbeitsmethoden?
Unsere Antwort auf diese Herausforderung war die Schaffung einer skalierbaren, konsistenten Arbeitsweise sowohl innerhalb von DAYONE als auch in unserer Kundenarbeit. DIaaS® ist 2016 entstanden und wurde bis letztes Jahr 2022, zu unserem 10. Jubiläum, weiterentwickelt und verfeinert. Es umfasst drei wesentliche Elemente: Design Thinking, Lean Innovation und eine Prise DAYONE-Magie. Der "magische" Faktor ist die umfangreiche Projekterfahrung unseres Teams; etwas, das zwar nicht skalierbar oder replizierbar, aber unersetzbar ist.
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"Gutes tun, indem man Gutes tut", das Motto des amerikanischen Joghurtherstellers Chobani ist kein leerer Slogan, sondern echtes Engagement. Das Unternehmen setzt sich auf allen Ebenen für nachhaltiges Unternehmertum ein:
Im Jahr 2022 startete Chobani seine Nachhaltigkeits-Taskforce, die Ziele festlegt und Ressourcen bereitstellt, um Mitarbeiter:innen zu inspirieren, ihren Beitrag für Mensch und Planeten kontinuierlich zu verbessern.
Auch die ökologische Komponente von Nachhaltigkeit wird nicht vernachlässigt: In der New Yorker Fabrik werden mehr als 80% des von Chobani verwendeten Wassers effizient behandelt und dem örtlichen Fluss zurückgeführt. Nebenprodukte werden verwertet oder an lokale Gemeinden verkauft, zudem unterstützt Chobani lokale Bauer:innen und Unternehmer:innen. Übriggebliebener Rahm wird beispielsweise in “Chobani Creamers” verwendet oder an Butter oder Eiscreme-Produzenten verkauft.
Im April 2016 gab der Joghurthersteller bekannt, 10 % seiner Unternehmens-Anteile an Mitarbeiter:innen abzugeben. Die Verteilung hängt von der Betriebszugehörigkeit ab, demnach könnten einige der Dienstältesten zu Millionär:innen werden.
Im selben Jahr führte das Unternehmen ein Programm ein, das neuen Eltern sechs Wochen bezahlten Elternurlaub bietet. Darüber hinaus erhöhte Chobani im Jahr 2021 die Löhne für seine Stundenarbeiter:innnen, die 70% der Belegschaft ausmachen, und erhöhte ihren Mindestlohn auf fast das Doppelte des bundesweiten Mindestlohns.
Der Joghurtproduzent bietet Menschen, die ihre Familien unterstützen müssen, Arbeitsplätze und eine sichere Arbeitsumgebung für Personen, die sonst möglicherweise anfällig für Ausbeutung wären. Ungefähr 30% der Belegschaft von Chobani besteht aus Geflüchteten und Immigrant:innen.
Vielleicht am wichtigsten ist, dass sich Chobani dazu verpflichtet hat, gesunde Produkte herzustellen, die zum Wohlbefinden der Kund:innen beitragen und sich damit von Fast-Food-Ketten wie McDonald's abhebt.
Natürlich steht auch Recycling im Vordergrund, fast 90% der Verpackungsmaterialien sind darauf ausgelegt. Außerdem hält Chobani Ausschau nach neuen nachhaltigen Optionen und setzt sich für eine bessere Recycling-Infrastruktur in den USA ein.
Mit all diesen Bemühungen und Aktionen zeigt das amerikanische Unternehmen, dass Sustainable Entrepreneurship und ethische Geschäftsmodelle nicht nur möglich, sondern in jeder Hinsicht äußerst profitabel und lohnend sind.
Und wir wissen auch, dass nicht nur Geschäftsinhaber:innen oder Gründer:innen radikale Veränderungen in ihren Organisationen bewirken können. Wir alle haben die Macht, unsere Teams, unseren Arbeitsplatz und die Gesellschaft zu verbessern, selbst wenn der einziger Beitrag darin besteht, freundlich zu den Mitarbeitenden zu sein, zu recyceln oder den Verbrauch zu reduzieren. Wir alle können unseren Betrag leisten, wir müssen einfach nur damit anfangen.
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Nico ist Gründer und Managing Partner von DAYONE. Gemeinsam mit unserem Team hat er "DIaaS® - Design Innovation as a Service" entwickelt. Mit unserem Vorgehensmodell designt er co-kreativ - mit Konzernen, großem Mittelstand und aufstrebenden Startups- nutzerzentrierte digitale Geschäftsmodelle und die dazugehörigen digitalen Produkte. Die dafür notwendigen Denk- und Arbeitsweisen werden dabei nachhaltig vermittelt. Neben seiner Rolle DAYONE ist er zweifacher Patenthalter, Digital-Expert-Speaker bei der OMR-Academy und Google-Digital-Academy, im Advisory Board des Startups MyInnerHealthClub und stellvertretender Vorsitzender des Metaverse Ressorts im BVDW.
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