Meinung
Produktivität statt Austerität - was Europa von den USA lernen muss.
𝗙𝗿𝗮𝗻𝗸𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵 𝗶𝗺 𝗦𝘁𝗶𝗹𝗹𝘀𝘁𝗮𝗻𝗱. 𝗔𝗺𝗲𝗿𝗶𝗸𝗮 𝗶𝗺 𝗔𝗜‑𝗥𝗮𝘂𝘀𝗰𝗵.
𝗣𝗿𝗼𝗱𝘂𝗸𝘁𝗶𝘃𝗶𝘁𝗮̈𝘁 𝘀𝘁𝗮𝘁𝘁 𝗔𝘂𝘀𝘁𝗲𝗿𝗶𝘁𝗮̈𝘁 – 𝘄𝗮𝘀 𝗘𝘂𝗿𝗼𝗽𝗮 𝘃𝗼𝗻 𝗱𝗲𝗻 𝗨𝗦𝗔 𝗹𝗲𝗿𝗻𝗲𝗻 𝗺𝘂𝘀𝘀.
In den letzten Wochen habe ich viel über Produktivität als unternehmerischen Imperativ in Zeiten von KI und wirtschaftlicher Schieflage geschrieben – nicht Effizienz durch Sparen, sondern mehr Wirkung mit dem, was ich habe.
𝗚𝗲𝘀𝘁𝗲𝗿𝗻: 𝗠𝗶𝘀𝘀𝘁𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻𝘀𝘃𝗼𝘁𝘂𝗺 𝗶𝗻 𝗙𝗿𝗮𝗻𝗸𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵.
Ein geplanter Sparkurs der Regierung – unter anderem zur Reduktion des 44‑Mrd‑€‑Defizits – ist gescheitert. Die dritte Regierung in 18 Monaten fällt. Die französische Staatsverschuldung liegt bei über 110 % des BIP.
Die Folge: Investoren beginnen Frankreichs Bonität so kritisch zu sehen wie die Italiens. Ein Symptom für eine tiefer liegende europäische Herausforderung.
Denn wenn das zweitgrößte Land der Eurozone ins Straucheln gerät, hat das Auswirkungen auf das Vertrauen in den Euro und die gesamte Wirtschaftsstabilität der EU.
𝗖𝗵𝗮𝗻𝗴𝗲 𝗼𝗳 𝗣𝗲𝗿𝘀𝗽𝗲𝗰𝘁𝗶𝘃𝗲:
Vor einigen Wochen habe ich in der FT Weekend von Gillian Tett einen Kommentar gelesen, der hängen geblieben ist. Donald Trumps wirtschaftliches Umfeld setzt voll auf eine Wette:
𝗔𝗜 𝗮𝗹𝘀 𝗣𝗿𝗼𝗱𝘂𝗸𝘁𝗶𝘃𝗶𝘁𝗮̈𝘁𝘀𝗯𝗼𝗼𝘀𝘁𝗲𝗿 – 𝘂𝗺 𝗪𝗮𝗰𝗵𝘀𝘁𝘂𝗺 𝘇𝘂 𝘀𝘁𝗲𝗶𝗴𝗲𝗿𝗻, 𝗜𝗻𝗳𝗹𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝘇𝘂 𝘀𝗲𝗻𝗸𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵𝘂𝗹𝗱𝘂𝗻𝗴 𝘁𝗿𝗮𝗴𝗳𝗮̈𝗵𝗶𝗴 𝘇𝘂 𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻.
Der FT-Artikel nennt ein zentrales Szenario:
Steigt die Produktivität um nur 0,5 Prozentpunkte pro Jahr, könnte die US-Schuldenquote bis 2050 stabilisiert werden – ohne Austerität.
Natürlich ist das optimistisch. Aber es zeigt:
𝗣𝗿𝗼𝗱𝘂𝗸𝘁𝗶𝘃𝗶𝘁𝗮̈𝘁 𝗶𝘀𝘁 𝗪𝗶𝗿𝘁𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁𝘀𝗽𝗼𝗹𝗶𝘁𝗶𝗸. 𝗨𝗻𝗱 𝘀𝘁𝗿𝗮𝘁𝗲𝗴𝗶𝘀𝗰𝗵 𝘂𝗻𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗿𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗔𝘂𝗳𝘁𝗿𝗮𝗴.
𝗕𝗲𝘀𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝘀 𝗱𝗿𝗮𝗺𝗮𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵:
Der Draghi-Report zeigt, dass Europa bereits heute bis zu 15 % hinter der US-Produktivität liegt – besonders in wissensintensiven, digitalen Arbeitsfeldern.
𝗪𝗮𝘀 𝗵𝗲𝗶𝘀𝘀𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗳𝘂̈𝗿 𝘂𝗻𝘀 𝗮𝗹𝘀 𝗲𝘂𝗿𝗼𝗽𝗮̈𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗨𝗻𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗿:𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻?
Produktivität ist kein „Nice to have“, sondern ein strategischer Imperativ und Narrativ für wirtschaftliche Stabilität - das Mut macht, Innovation betont und Zukünfte als gestaltbar begreift.
Darin liegt der wirtschaftliche Unterschied zwischen den USA und Europa: Wirtschaftspolitischer Zukunftsoptimismus vs. defensive Reflexe.
Bei DAYONE messen wir die unternehmerische Qualität unserer Arbeit daran, ob es uns gelingt, Produktivität als aktiven Leitgedanken in Strategie, Design und Organisationsberatung einzubringen. Nicht nur im Denken – sondern in echten, konkreten Entscheidungen und Umsetzungen.
𝗜𝗺𝗽𝗲𝗿𝗮𝘁𝗶𝘃 𝘂𝗻𝗱 𝗡𝗮𝗿𝗿𝗮𝘁𝗶𝘃 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝗸𝗲𝗶𝗻 𝗦𝗲𝗹𝗯𝘀𝘁𝘇𝘄𝗲𝗰𝗸. 𝗦𝗶𝗲 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗛𝗮𝗹𝘁𝘂𝗻𝗴.
Für alle, die Wirtschaft gestalten: Politik, Unternehmen, Führungskräfte und Teams.