Das Wasserfall-Modell ist ein traditionelles Vorgehensmodell in der Softwareentwicklung und im Projektmanagement. Es wird auch als Wasserfallmethode oder sequenzielles Modell bezeichnet. Bei diesem Ansatz wird der gesamte Entwicklungsprozess in eine Abfolge klar definierter Phasen aufgeteilt, die nacheinander durchlaufen werden.
Die typischen Phasen im Wasserfall-Modell sind:
1. Anforderungsanalyse: In dieser Phase werden alle Anforderungen an das Projekt gesammelt, dokumentiert und verstanden. Es wird festgelegt, was das Endprodukt können muss.
2. Systemdesign: Hier werden die technischen Spezifikationen und die Architektur des Systems festgelegt. Es wird entschieden, wie die Anforderungen umgesetzt werden sollen.
3. Implementierung: In dieser Phase wird der eigentliche Code oder die Software basierend auf den zuvor erstellten Spezifikationen geschrieben.
4. Testen: Nach der Implementierung wird das System ausgiebig getestet, um sicherzustellen, dass es den Anforderungen entspricht und keine Fehler enthält.
5. Integration: Falls das Projekt mehrere Komponenten oder Teile hat, werden diese in dieser Phase zusammengeführt und getestet.
6. Wartung: Nach der erfolgreichen Einführung des Systems werden Wartungsarbeiten durchgeführt, um Fehler zu beheben und kleinere Verbesserungen vorzunehmen.
Das Wasserfall-Modell geht davon aus, dass die Anforderungen zu Beginn des Projekts vollständig und unveränderlich sind. Dies bedeutet, dass Änderungen an den Anforderungen nach Beginn der Implementierung schwer umzusetzen sind und oft mit höheren Kosten verbunden sind.
Obwohl das Wasserfall-Modell in einigen Projekten effektiv sein kann, hat es den Nachteil, dass es wenig Flexibilität bietet, um auf Änderungen oder neue Anforderungen der Kund:innen während des Projekts zu reagieren. In der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt bevorzugen viele Organisationen daher flexiblere Ansätze wie Agile oder Scrum, die es ermöglichen, auf Veränderungen agiler zu reagieren.